Taubendiagnostik
Viele Züchter führen je nach Jahreszeit und Saison routinemäßig bestimmte Kuren durch. Aus medizinischer Sicht ist es jedoch wesentlich sinnvoller, zunächst mit Hilfe eines Kropf- und eines Kloakenabstriches sowie einer Kotprobe genau zu untersuchen, ob überhaupt ein
behandlungswürdiges Problem vorliegt - und wenn ja, welches.
Dadurch lässt sich einerseits der unnötige Einsatz von Medikamenten verhindern - andererseits können vorhandene Erreger wesentlich schneller und dadurch auch effektiver behandelt werden, so dass die Tauben schneller wieder einsatzbereit sind.
Die einzelnen Untersuchungsmethoden können folgende Erreger und Erkrankungen sicher aufdecken:
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Kropfabstrich
- Befall mit Trichomonaden ("gelber Knopf")
- Befall mit Bakterien (Infektion der oberen Luftwege)
- Verschleimung
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Kloakenabstrich
- Befall mit Kokzidien
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Kotuntersuchung
- Wurmbefall
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Impfungen bei Tauben - Paramyxovirose
Es empfiehlt sich die Imfpung bei den Zuchttauben 4-6 Wochen vor der Anpaarung vorzunehmen, so entwickeln die Tauben genügend Antikörper und schützen damit ihre Jungtiere. Die Jungtiere sind 4 Wochen durch die Antikörper in der Kropfmilch geschützt und sollten ab der 5 Woche geimpft werden.
Symptome der Paramyxovirose: Die Viruserkrankung zeigt sich in unterschiedlichen Verlaufsformen, die gleichzeitig oder zeitlich versetzt auftreten kann. Vordergründig zeigen sich zentral nervöse Formen mit Kopfdrehung, Lähmung der Flügel und erhöhtes Trinkverhalten. Es gibt aber auch eine versteckte (sog. Asymptomatische) Form bei der der Virus sich im Tier verstecken kann, aber den Virus weiter ausscheidet und so auf andere Tiere übertragen werden kann.
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Impfungen bei Tauben – Salmonellose
Eine Impfung gegen Salmonellose, auch Paratyphus genannt, bei den Zuchttauben schützt geschwächten Tiere und noch nicht geschlüpfte Nestlinge. Die Impfung sollte im Abstand von 3-4 Wochen nach der Paramyxoimpfung erfolgen.
Symptome der Salmonellose: Dies ist eine bakterielle Erkrankung die in der akuten Form zu weiß-grünlichem Durchfall und Verlusten bei den Embryonen kommt. In der chronischen Form zeigen sich Gelenksentzündung, aber auch ähnlich zentral nervöse Störung wie bei der Paramyxovirose.
Auch hier ist das Problem der unauffällig erscheinenden Dauerausscheider, die immer wieder gesunde Tiere anstecken können.